Verbindliche Norm: Die VDI 2035

Bild VDI 2035

Die Richtlinienreihe VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizanlagen“ besteht aus drei Blättern:

  • Blatt 1:
    Vermeidung von Schäden durch Steinbildung

  • Blatt 2:
    Vermeidung von Schäden durch heizwasserseitige Korrosion

  • Blatt 3:
    Abgasseitige Korrosion

Die Richtlinie wurde im Dezember 2005 überarbeitet. In dieser Überarbeitung wurden die Anforderungen an die Wasserqualität des Füll- und Ergänzungswassers erheblich verschärft: Bereits für Heizungsanlagen ab einer Kesselleistung von 50 kW werden jetzt gezielte Anforderungen im Hinblick auf die Wasserqualität gestellt.

Hier erfahren Sie mehr:

VDI 2035 Blatt 1

  • Der Hauptparameter der VDI-Richtlinie hinsichtlich der Steinbildung (Kalkablagerungen) ist die Menge an Calciumhydrogencarbonat [Ca(HCO3)2] im Füll- und Ergänzungswasser.
  • Gesamtzusammensetzung des Wassers (Tendenz zur Ausfällung)
  • Menge an Wasser, die in das System eingebracht wird
  • Wandtemperatur der Wärmeübertragungsflächen
  • Allgemeine Betriebsbedingungen für die Heizungsanlage
  • Fließgeschwindigkeiten
  • Störung des Wärmeübergangs
  • Verringerung der Wärmeleistung

VDI 2035 Blatt 2

  • Das aktuelle Blatt 2 beschreibt die Problematik der Korrosionsvorgänge und bietet Lösungsvorschläge hierzu
  • Nach wie vor wird der Sauerstoff als Hauptursache für Korrosionen aufgeführt. In der überarbeiteten Verordnung werden erstmals jedoch auch sulfatreduzierende Bakterien, Chloride, Sulfate und Nitrate als Verursacher genannt
  • Den häufig vorhandenen Mischinstallationen, den elektrolytischen Korrosionen und den bestehenden nicht vollständig geschlossenen Systemen wird keine ausreichende Bedeutung geschenkt bzw. es werden zu diesen Themen keine klaren Aussagen gemacht
  • Kritisch anzumerken ist, dass die elektrolytische Beladung der einzelnen Materialien (Stahl, Kupfer, div. Legierungen, Aluminium, Silicium, Edelstahl u.a.) bzw. die elektrochemische Korrosion und insbesondere die Wasserzusammensetzung (Nitrat, Sulfat, Chloridgehalt u.a.) eine wesentlich größere Rolle spielen, als "nur" die bekannte Sauerstoff- / Kohlensäurekorrosion, die in der VDI 2035 zum Ausdruck kommt.

Wesentliche Aspekte der Verordnung

Die wesentlichen Aspekte der VDI 2035 beziehen sich auf

  • die Gesamtzusammensetzung des Wassers (Tendenz zur Ausfällung)
  • die Menge an Wasser, die in das System eingebracht wird
  • die Wandtemperatur der Wärmeübertragungsflächen
  • die Allgemeinen Betriebsbedingungen für die Heizungsanlage
  • die Fließgeschwindigkeiten
  • die Verringerung der Wärmeleistung
  • die örtliche Überhitzung und dadurch bedingte Rissbildung (bis hin zu Materialschäden)
  • Siedegeräusche und Wasserverwirbelungen (Kavitation)
  • Störungen des Wärmeübergangs

Info-Galerie: Energiebedarf, Ablagerungen und Korrosion